50 Seiten

RDWs Elektrosmog-Diskussionsforum

Geschrieben von M. Hahn am 10. März 2005 21:28:57:

Ich bin gerade von meinem Psychologen zurück (danke für den Tipp, Stier!) und schaue mal wieder ins Forum. Da fliegen ja ziemlich die Fetzen. Aber ein paar freundliche Postings finde ich auch. Wirklich schön gesagt, Robert! Freut mich, mal einen Berufskollegen hier zu treffen.
Danke auch für die Blumen, Bernhard. Aber ich muss widersprechen. Über jeden Zweifel erhaben, joijoi. Ich selbst halte mich für den wandelnden Zweifel. Nicht zu widerlegen? Danke, lassen wir mal die Kirche im Dorf.

Was war? Ach so der Psychologe. Der hat mir geraten, doch einfach den Stier bei den Hörnern zu packen. Mein Stier ist diesmal eigentlich ein Tiger. Und zwar einer aus Papier. 50 Seiten.

Schädigungen des Menschen durch Hochfrequenzsender
sind seit Jahrzehnten "Stand des Wissens"
Teil I: Pathologischer Wirkungsmechanismus der Schädigung:
induzierter nitrosativer/oxidativer Stress
Teil II: Physikalisch möglicher Mechanismus der Schädigung:
NO-Radikal-Anregung und -Stabilisierung durch Kombination von
DC-Feldern mit Radio- und Mikrowellen

Von Dr. Warnke

Zusammenfassung
Können wir überspringen, kommt im Einzelnen ja im Hauptteil

Problemstellung
Eine Zusammenstellung von Dingen, die in weiten Teilen so auch schon anderswo zusammengstellt waren. Z.T. offensichtlich biased: Frau Dolks Studie wird z.B. nur mit dem ersten Teil zitiert. Z.T sehr fragwürdige Dinge ohne Kritik übernehmend: Herrn Johanssons These über Hautkrebs durch Funk statt Sonne.
Viel diskutiert sind immer die osteuropäischen Arbeiten der 60-er und 70-er. Viel davon findet man auch bei Hecht. Anderes nicht, wie z.B. die hier von Warnke zitierten russischen Studien von Gordon und die polnischen von Czerski. Von Gordon gibt es etliches aus dieser Zeit bei pubmed, aber nicht mal abstracts dazu. Gleichwohl finden sich die Zitatetextbausteine gerade für die Arbeiten von Gordon auf vielen mobilfunkkritischen Webites. Wie man vermuten darf, häufig einfach mit copy and paste eingefügt, ohne die Literatur selbst gesehen zu haben. Dass Dr. Warnke sich nun diese polnisch- und russisch-sprachigen Texte besorgt und durchgearbeitet hat, ist also insofern zu würdigen.
Zu Czerski könnte man vielleicht noch einen -im Vergleich zu dem von Warnke Zitierten-etwas jüngeren review-Artikel aus dem Jahre 1985 anführen
Modulation of mammalian immunity by electromagnetic radiation.
Dort (ich kenne nur den abstract http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=3005587)
heißt es u.a.
“This report concludes that there is no convincing evidence that EMR effects on the human immune system are a health hazard. It was suggested by some authors that long-term EMR exposure may impair immune surveillance, and hypothetically thus facilitate tumor growth. Additional research is needed to prove or disprove this hypothesis.” Hier können wir dann den Bruch im wissenschaftlichen Konsens etwa ausmachen.
Insgesamt bringt das Kapitel –was aber bei der Überschrift auch nicht anders erwartet werden darf- erst einmal definitv nichts Neues. Außer vielleicht das Credo, man sei früher im wissenschaftlichen Konsens schon weiter gewesen als heute (als Belege dafür Literatur aus den 30-er Jahren). Mit dem Credo dürfte der Autor aber ziemlich allein stehen. Schon deswegen, weil es kaum sinnvoll ist, den „wissenschaftlichen Konsens“ über die Frage „inwieweit sind HF-Felder gefährlich“ aus den 30-er Jahren (Beginn systematischer Forschung) mit dem 70 Jahre später überhaupt zu vergleichen.
In jedem Fall ist dieses Credo im Fettdruck aber eine gute Formulierung, um zu Einleitung von Thesen überzuleiten, die die weithin (noch) nicht geteilt werden. Aber welches sind denn nun die Thesen? Und wie werden Sie begründet? Zumindest auf die erste Frage bekommen wir bei einigem Suchen eine Antwort im

Teil I
Pathologischer Wirkungsmechanismus der Schädigung:
induzierter nitrosativer/oxidativer Stress

Das wäre als eine solche These. Nach der gleich danach folgenden Überschrift...
Chromosomen-Schäden durch Hochfrequenz sind schon seit vielen
Jahrzehnten bekannt

folgt aber nun wieder zunächst Bekanntes: Eine Übersicht biased ausgewählter Arbeiten zur Gentoxizität und HF.
Replikationsstudien ohne Befunde (z.B., Higashikubo 1999, Vijayalaxmi 2001, Utteridge 2002 um nur drei zu nennen) sucht man hier vergebens. Aber gut, der Autor ist vorsichtig, nimmt „Negativstudien“ insofern nicht zur Kenntnis, nimmt Effekte der „Positivstudien“ als definitiv. Und kommt dann mit der Aussage
Experten-Gremien können sich keinen Wirkungsmechanismus vorstellen
langsam zum Thema (neue Erkenntnisse und Hypothesen) kommt. Indem er behauptet:
Tatsächlich aber gibt es ein Modell, das den Wirkungsmechanismus der Schädigung´weitgehend lückenlos und plausible darstellt. Dabei ergeben sich die oben beschriebenen Störungs- und Schädigungs-Symptome beim Menschen durch eine induzierte Verschiebung der Redox-Balance durch magnetische und elektromagnetische Felder im Zusammenhang mit nitrosativem und oxidativem Stress.
Es ist der
physikalisch-reaktive Primär-Effekt von Magnetfeldern auf Freie Radikale wie NO und die anschließende resonante Anregung dieser Freien Radikale durch Hochfrequenz-Einfluss.

dessen Behandlung in Teil II stattfinden soll.
Wir sind einstweilen im Teil I, in dem ganz überwiegend biologische Dinge zur Wirkung von NO im lebenden Organismus behandelt werden, die ich nicht beurteilen kann. Deren breite Darlegung und auch das Aufzählen damit angeblich ursächlich verbundener schlimmer Kankheiten bringt uns allerdings der Antwort auf Frage, was das alles mit HF zu tun hat, noch keinen Schritt näher.

Dann kommt die Frage:
Wie kann unser Organismus zu hohe NO-Level und damit nitrosativen-/oxidativen Stress ansammeln?
Und es heißt:
Bevor die Frage beantwortet wird, schauen wir uns die Grundzüge des NO-Mechanismus kurz an. Es steht im Mittelpunkt der Schädigung durch Mobil- und Kommunikationsfunk.
Nachdem der Autor mit dieser Behauptung kurz das Thema HF erwähnt geht es wieder weiter mit biologischen Dingen, deren Wahrheitsgehalt völlig unabhängig vom Thema HF ist.
Bis es dann heißt:
Im Fokus des Geschehens: Die Produktion des Freien Radikals NO ist sensibel für magnetische und elektromagnetische Signale
Magnetisch pulsierende Signale und Kommunikationsfunk stimulieren die NO-Ausschüttung.
Hoppla: jetzt nicht mehr wie in der Überschrift AC, sprich: Erdmagnetfeld, sondern pulsierendes Magnetfeld. So oder so: Wovor rät der Autor zu Vorsorge: Felder des Mobil und Kommunikationsfunks, also HF.
Also geben wir im Folgenden (auch des Titels der ganzen Arbeit eingedenk) genau Obacht, wo denn einmal von HF die Rede ist.

Bereits in den 80er und 90er Jahren konnte in meinem Labor nachgewiesen werden, dass NO durch magnetisch in den Körper induzierte Impulse verstärkt ausgeschüttet wird. Wir stellten fest, dass die Ursache der durch magnetische Impulse induzierten Mikrozirkulationsänderung in der Ausschüttung von NO lag. (Warnke 1993.)
Das Zitierte ist im wissenschaftlichen Sinne nicht eigentlich Literatur sondern es handelt sich um das Buch „Der archaische Zivilisationsmensch“, Teil II: „Der Mensch und die 3. Kraft“. Aber Warnke fährt fort:
Die Literatur beschreibt inzwischen den gleichen Mechanismus. Der Nachweis wurde über die Atemluft geführt. (hier kein Zitat, er meint hoffentlich nicht Paredi et al., s.u.)
Bereits 1979 hatten wir erstmals gefunden, dass magnetische Impulse beim Menschen die Mikrozirkulation beeinflussen.
Mag sein, aber was tut das zur Sache?

Nun wieder eine Aussage mehr zum Thema, nämlich:
Wirkung von Stickstoff-Monoxid (NO) wird im Organismus durch magnetische Felder und elektromagnetische Strahlung angeregt (zeitlich chronologische Literaturdaten)
Warnke 1979, 1980, 1984, 1993, 1994
Schwache pulsierende Magnetfelder erzeugen einen Soforteffekt und stimulieren NO-Ausschüttung beim Menschen.

Zumindest dem Titel der Arbeiten ist das nicht zu entnehmen. Sei´s drum ich habe die Literatur nicht. Nur, wie gesagt: Hier ist von MAGNETfeldern die Rede.

Miura et al. 1993
NO stieg mit dem Einschalten eines schwachen Feldes mit hochfrequenten Radiofrequenzen
an; gemessen direkt im Gehirn.

Hier haben wir schonmal HF: 10 MHz, von einer Spule emittiert.

Lai et al. 1995a/b
Die DNA-Zerstörung durch elektromagnetischen Einfluss wird auf die NO-Stimulierung zurückgeführt.

Bekannte Arbeit zu HF und DNA-Schäden, aber definitiv nichts zu NO. Auch nichts in der vielleicht eigentlich gemeinten 97-er Arbeit.

Bawin et al. 1996
Magnetische Felder (1 oder 60 Hz, 5.6, 56, 560 µT) hatten keinen Effekt, wenn die NOSynthase pharmakologisch gehemmt wurde. Auf der anderen Seite konnte der Effekt forciert werden, wenn NO an Hämoglobin gebunden wurde.

Wieder allein Magnetfelder. Zur erwähnen wäre vielleicht noch, dass bei 60 Hertz so oder so nichts passierte und bei 1 Herz erst ab 56 µT.
Auch in
Adey 1997
NO ist ein normaler Regulator der EEG-Rhythmen und im pathologischen Fall der Epilepsie.
Schwache Magnetfelder (1Hz, 100µT) modulieren die NO-Wirkung.

und
Kavaliers et al. 1998
Das Magnetfeld 60 Hz, 141 µT hat Einfluss auf NO und NO-Synthase Wirkeffekte.
Kavaliers et al. 1998
Das Magnetfeld 60 Hz, 141 µT hat Einfluss auf NO und NO-Synthase Wirkeffekte

geht es ausschließlich um Magnetfelder.

Seaman et al. 1999 und Seaman et al. 2002
Unter der Voraussetzung, dass ausreichend Nitrit im Körper vorhanden ist, rapide Steigerung
der NO-Produktion im Einfluss von Radiofrequenz-Pulsen (SAR von 0,106W/kg).

Ausreichend Nitrit im Körper, hmmm. Da war doch was mit Pökelwurst. Stimmt, wird auch später im Text noch angesprochen, die Wurst.
Aber: Bei Seaman ist nicht vom Körper, sondern von einer Zellkultur die Rede, es geht auch nicht um Nitrit bei dessen Zugabe dann etwas passiert, sondern um Nitrat, und von „rapide“ ist auch nicht die Rede. Sondern von “indicating a possible action of UWB pulses on induced nitric oxide synthase under certain conditions.”
Auch das mit dem UWB sollte man nicht ganz vergessen, weil der Autor dann später so auf 7 Stellen genaue Molekülresonanzfrequenzen erwähnt.

Engström et.al. 2000
NO partizipiert in der Pathophysiologie des oxidativen Stresses, einschließlich der Beteiligung an Parkinson und Alzheimer-Erkrankung durch elektromagnetische Impulse.

Im Titel der Arbeit heißt es: MAGNETIC field sensitivity.

Paredi u.a. 2001
NO wird auch durch elektromagnetische Strah
lung, ausgehend vom Mobilfunk (Handy), verstärkt ausgeschüttet.
Also hier empfehle ich jedem mal das eigene Lesen des Abstracts bei pub med. Ein kleiner Irrtum am Rande: Es ging nicht um den Blutgefäßdurchmesser sondern um den des Nasengangs. Und natürlich um das Ausatmen von NO bei Handytelefonaten. Für mich eine eher schwache Arbeit. Aber lesen Sie selbst.

Diniz et al 2002
Die verstärkte Zellproliferation im Einfluss pulsierender elektromagnetischer Felder wird durch NO vermittelt.

Hier geht es konkret um pulsierende magnetische Felder von 15 Hz und immerhin 600 µT, die zur Knochenbildung beitragen sollen.

Lai und Singh 2004
Hemmer der NO-Synthase (7-Nitroindazol) blockiert Effekte schwacher Magnet-Wechselfelder (60 Hz, 10 µT).

Und damit wären wir durch den Textkasten. Im Folgenden wird das alles nur noch einmal in ganzen Sätzen weiter ausgeführt. Was haben wir also bis hierhin zu NO und Hochfrequenz?? Bitte selbst nochmal durchzählen.

Der Autor kommt nun dennoch bald darauf zu der Erkenntnis:
Mobil- und Kommunikationsfunk ist nicht der alleinige NO-Stimulator.
Man müsste besser sagen, der Autor ist bis hierhin den Beleg schuldig geblieben, dass „Mobil- und Kommunikationsfunk“ ÜBERHAUPT etwas mit NO zu tun haben. Aber lesen wir weiter:

Denn: Allgemein verbreitete nitrosative Belastungs-Quellen bewirken zusätzlichen NO-Stress
Schon viele Jahre länger sind Menschen nitrosativem Stress ausgesetzt. Es sieht so aus, als ob die nun überall sich verbreitenden elektromagnetischen Felder „das Fass zum Überlaufen bringen“.
Nitrite/Nitrate
Stickstoffdünger in der Landwirtschaft reichert sich als Nitrat in unseren Grund-Nahrungsmitteln
bis zu mehreren 100 Gramm an.
(Pro Tag, pro Wurst, pro Woche...?
Außerdem:
- Konservierung von Fleisch, Wurst, Schinken
- Verunreinigungen in Salzen
(Da wüsste ich gern mehr drüber)
- Lebensmittelzusätze wie Natriumnitrit (fürs Konservieren von Fleisch, Wurst, Schinken)

Nun folgt eine lange Liste von Quellen des NO-Stresses, wovon ich nix verstehe, nur als Laie immer unscherer werde, ob es denn nun GUT ist oder SCHLECHT, wenn man NO im Körper hat.
Jedenfalls erstmal nichts mehr zum Thema HF oder überhaupt EMF

Zwischendurch etwas, WOVON ich schon mal gehört habe:

B) Inhalation über Lunge
Plutonium, Radon, Tritium, u.a.

Unter
C) Nahrungskontaminierung aus konventionelle Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie
sind Radionuklide dagegen kein Thema. Na gut dann eben nicht.

Und dann noch seitenweise wieder jede Menge Biologie ohne Bezug zu elektromagnetischen Feldern. Bis wir schließlich anlangen beim

Teil II
Physikalisch möglicher Wirkungsmechanismus der Schädigung:
NO-Radikal-Anregung und -Stabilisierung durch Kombination von
DC-Feldern mit Radio- und Mikrowellen

Und hier geht es nun los, mit dem wirklich Neuen.
Also These:
Magnetisches Gleichfeld plus HF regt NO-Moleküle an, und das ist dann schädlich.
Wie hieß es oben noch: Magnetisch PULSIERENDE Felder plus HF (dort Kommunikationsfunk genannt). Pulsierend oder doch Gleichfeld, könnte das ein Unterschied sein? Wir werden sehen.

Zunächst eine interessante Feststellung.

Weil Magnetfelder ungehindert in den Organismus eintreten, ist die MF-Energie des erdmagnetischen Feldes im Körper von Lebewesen 10 000 mal größer als die elektrische Feldenergie des größtmöglichen elektrischen Feldes in Luft von ca. 3 Megavolt/m.
Energie und Feldstärke sind m.E. verschiedene Dinge. Mit „größtmöglich“ ist der Gewitterfall gemeint? Die max. E-Feldstärken zwischen Wolken und ebener Erde sind da m.E. eine Größenordnung kleiner. Aber das ist nicht die Frage,die Frage ist vielmehr: Was hat das mit hochfrequenten Funkwellen und ihren Wirkungen zu tun?
MF-Energie heißt Magnetfeldenergie, vermute ich. Welche Messgröße ist konkret gemeint mit der Energie? Analaog zu oben sollte man das erst mal klären. Dennoch: Das ungehinderte Eintreten eines Feldes ist zunächst einmal ein Zeichen für das Fehlen einer Wechselwirkung. Den Schluss vom ungehinderten Eindringen (wenn damit wie beim Magnetfeld auch Durchdringen verbunden ist) eines Feldes durch einen Körper auf eine besonders große von diesem Feld auf den Körper wirkende Energie verstehe ich nicht. Aber später kommt der Autor ja auch zu dem Ergebnis, dass es gar keine Frage der Energie, sondern mehr der Information sei.
Vielleicht halten wir aber doch fest, dass eine gewisse Wechselwirkung des Magnetfelds mit dem Organismus freilich schon besteht, nämlich als Kraft auf darin befindliche elektrische Ladungsträger, die sich entlang eines Magnetfeldgradienten bewegen.

Das alles wird vom Autor nun auch noch irgendwie relativiert, denn:
„Aber eine rein elektrische Einkopplung von Wirkenergie könnte durchaus erfolgen und zwar
über zunächst kapazitive Aufladung (Ausrichtung der el. Dipole) und folgende Wirkentladungen“ (Kommentar Dr. Schorpp).

Wer ist Dr. Schorpp? Egal, denn wenn mit dem Beschriebenen nichts anderes gemeint ist als der Vorgang der Influenz gemeint ist, dann ist das ein altbekanntes Phänomen. Bleibt die Frage: Was hat das mit hochfrequenten Funkwellen und ihren Wirkungen zu tun? Wirkenergie? = Gegensatz zu Blindenergie?
Wirkentladung? Damit kann ich nun erstmal gar nichts anfangen.

Nun kommt die erste Teilüberschrift dieses Abschnitts II:
„Keine Schwingungsabsorption“ – dennoch biochemische Effekte
Und weiter heißt es:
Freie Radikale sind beim Stoffwechsel- und bei Energieübertragungsprozessen sehr wesentlich.
Biochemische Reaktionen, die Radikalstadien durchlaufen, werden von schwachen Magnetfeldern beeinflusst.

Zusammengefasst die These: Schwache Magnetfelder beeinflussen biochemische Reaktionen. Wieder die Frage: Was hat das mit hochfrequenten Funkwellen und ihren Wirkungen zu tun?
Der Autor weiter über biochemische Reaktionen:
Da dabei Elektronen bewegt werden, spielen möglicher Weise die physikalisch kaum bekannten Modelle, die von mir 2004 der Öffentlichkeit im Internet vorgestellt wurden, eine Rolle beim primären physikalischen Wirkungsmechanismus (Warnke 2004d/e).
Dass bei biochemischen Reaktionen wie überhaupt bei allen chemischen Reaktionen „Elektronen bewegt“ werden, ist bekannt. Das Neue ist, dass Herr Warnke meint zu deren Kenntnis mit seinen im Internet vorgestellten Thesen evtl. Neues beitragen zu können. Diese Thesen seien „physikalisch kaum bekannt“, was auch immer das heißt. Jedenfalls sind sie in der Welt der Wissenschaft, deren Ergebnisse man üblicherweise in Fachzeitschriften nachliest, kaum bekannt. Und das liegt daran, dass sie dort eben nicht publiziert sind, sondern nur im Internet. Auf diese beiden Papier weiter einzugehen würde hier im wahrsten Sinne des Wortes heißen „vom hundertsten ins Tausendste“ zu kommen. Von viel, sehr viel ist dort die Rede, wir kämen nicht weiter, würden wir auch nur versuchen, hier einsteigen. Müssen wir auch nicht, denn auch diese Papiere sind (diesmal im Format word) nichts als im Internet verbreitet. Wir würden uns, was DIESES Papier betrifft Gedanken machen über die Statik eines Kartenhauses im Hochmoor. Halten wir vielleicht nur fest (auch das ein guter Grund, die beiden Texte hier nicht weiter zu verfolgen) dass physikalische Dinge, die hier zentral angesprochen werden (Zeemann-Effekt, Stark-Effekt z.B.), in den beiden vorgenannten Papieren, GAR NICHT auftauchen. Und lassen einstweilen dieses neue Papier für sich selbst sprechen.

Dass freie Radikale durch schwache Magnetfelder beeinflusst werden, ist schon lange bekannt.
Das wurde zwei Sätze vorher schon mal erwähnt, aber -und das wird im Folgenden wichtig sein- vom Autor nicht belegt. Zumindest nicht, wenn wir unter schwachen Magnetfeldern die üblicherweise auf uns einwirkenden, nämlich das Erdmagnetfeld, verstehen. Da bleibt es bei einer einzelnen Hypothese, für die ich Dr. Warnke auch noch mit etwas neuerer Literatur (Ritz et al., Siehe u.) weiterhelfen kann. Für technische Wechselmagnetfelder alltäglicher Art und Stärke spricht die von ihm auf Seite 34 ff gebrachte Literatur sogar dagegen.

Die Schwelle für die biologische Empfindlichkeit ist nicht abhängig vom biologischen Thermorauschen und liegt energetisch um mehrere Größenordnungen niedriger.
Das ist eine interessante Behauptung, wir wollen sehen, was der Autor zum Beweis anführt.

Zunächst folgt die Berechung der thermischen Energie der Teilchen bei Körpertemperatur
Die Thermische Energie des Menschen bei 310 K (37°C) beträgt im Mittel 0,0267 eV = 4,28 x 10-21 J = 6,46 x 1012 Hz, also 6,46 THz. Viele Teile des Körpers haben nur die Energie von 300 K (27°C), also im Mittel 0,0259 eV = 4,15 x 10-21 J = 6,26 x 1012 Hz, also 6,26 THz.)

Manchmal hat man schon kalte Füße, das stimmt. Mir wird nicht ganz klar, was dieser Speziallfall soll, zumal der Autor im weiteren gar nicht mehr auf das Thema bezug nimmt.

Was jetzt kommt, betrifft die Spindynamik von Radikalen in statischen magnetischen Feldern. Ein Thema von dem ich, wenngleich Physiker, leider wenig verstehe.
Dr. Warnke schlägt aus seiner offenbar profunden Kenntnis dieser Materie offenbar ein Wirkmodell für hochfrequente Felder vor, an das ich allenfalls ein paar Fragen richten kann:
Zentrale Aussage
Rotiert nun das NO Molekül ("die NO Hantel") so ändert sich mit der Rotationsquantenzahl das Bahnmoment des Kerns. Es gibt also für jede Rotationsquantenzahl eine Aufspaltung (Hyperfine Lambda Doubling)
Dies
???
ist der Grund warum NO die Mobilfunkfrequenzen absorbiert. (Meerts 1976), wie unten ausgeführt.
Damit nimmt das statische Magnetfeld „nicht-energetisch“ Einfluss auf die Spin-Auswahlregeln der Molekülbindungen – auch unterhalb der „Wärme-Energie-Schranke“ (magnetischer Isotopen-Effekt).

Ein Isotopen-Effekt ist ein Effekt, bei dem verschiedene Isotope ein und desselben Elements sich gegenüber einer Einflussgröße, hier also offenbar dem Magnetfeld verschieden verhalten. Isotope sind Atome eines Elements (gleiche Protonenzahl) aber unterschiedlicher Neutronenzahl. Darum soll es hier gehen? Und m welche Isotope welches Elements konkret? Stickstoff etwa besteht zu 99,6 % aus N14, der Rest ist N15. Warnke spricht mehrmals von 14NO-Systemen. Was für ein Isotopeneffekt?
Und ohne das alles wirklich verstanden zu haben: Wir sind immer noch bei Magnetfeldern.

Die magnetische Induktion von 1 mT (entspricht 10-7 eV) stört im Experiment die Spin-Orientierung des Radikals (Schulten et al 1978, Schulten 1982, Schulten et al 1986).
Das Erd-Magnetfeld mit 5 x 10-5 T = 50 µT (entspricht etwa 10-9 eV)

Tesla ist Voltsekunde pro Quadratmeter, eV ist Volt mal Ampere mal Sekunde mal eine Zahl so klein wie ein Elektron. Wie komme ich von dem einen aufs andere?
und reicht ebenfalls für den Einfluss auf die Spin-Orientierung aus (Leask, 1983).
Das war ein Artikel zum Orientierungssinn der Vögel. Aber nicht von 1983, besagte Ausgabe von „nature“ mit dem Artikel von Leask erschien bereits 1977.
Zu diesem interessanten Thema gibt es aber etliches Neueres, z.B. ein Modellvorschlag von Ritz aus dem Jahr 2000, in dem dieser u.a. auf Leask und Schulten eingeht. In dem Artikel heißt es:
“However, the biophysical mechanism of magnetoreception is still unknown.
Among the theoretical models for magnetoreception mechanisms that have been proposed, the use of magnetite particles as magnetoreceptors and photoreceptorbased mechanisms involving direct magnetic effects on the visual transduction process have received the most attention. Suggestions for a magnetite-based magnetoreceptor include freely rotating single-domain magnetite particles (Kirschvink and Gould, 1981), fixed super-paramagnetic magnetite particles (Kirschvink et al., 1985), or magnetitecontaining liquid crystals (Edmonds, 1996).
Three different hypotheses for photoreceptor-based mechanisms have been proposed. Leask (1977) suggests a radiofrequency resonance process acting on a hypothetical triplet state of the visual pigment rhodopsin.
Hong (1977, 1995) proposed the magneto-orientation effect of rhodopsins, which occurs at field strengths of 1000 times the geomagnetic field strength due to oriented diamagnetic anisotropy, as a possible mechanism.
For much weaker field strengths (10–20 times geomagnetic strength)
(das war das o.g. 1 Millitesla M.H.) magnetic field effects have been observed to influence radical-pair reactions in polar liquids (Schulten et al., 1976) and under laboratory conditions in photosynthetic bacteria (Werner et al., 1978).
These studies led to the third suggestion that a radical-pair mechanism can act as a chemical sensor for magnetic compass orientation (Schulten et al., 1978; Schulten, 1982; Schulten and Windemuth, 1986).[…]
In this article we will follow the suggestion of Schulten et al. (1978), Schulten (1982), and Schulten and Windemuth (1986) and investigate the radical-pair mechanism as a possible theoretical model for a magnetic compass. We will present a theoretical framework for a vision-based magnetoreception mechanism that connects the molecular and quantum properties of radical-pair processes with the behavioral responses of a bird. The major challenges in doing so can be summarized in three questions: can a magnetic field as weak as 0.5 G
(das sind die ca. 50 Mikrotesla der Erde M.H. ) produce significant effects on radicalpair processes?[…]
The main goal of this article is to provide a proof of the principle that a radical-pair system can act as a geomagnetic ompass system by showing that a field of the strength of 0.5 G can produce effects that significantly differ for different orientations of the radical pairs. We will explain the quantum-mechanical mechanism by which effects on product yields of radical pairs are achieved for earthstrength magnetic fields.

Es geht also um die Wirkung von Magnetfeldern auf bestimmte Moleküle (hier jedenfalls nicht NO, aber vielleicht ist das egal), und vor allem darum, dass nicht nur starke Felder, sondern auch das schwache Gleichfeld der Erde so etwas bewirken kann, und -so steht es dann weiter im Artikel von Ritz- dass der Effekt die Photorezeption der Vögel dergestalt moduliert, dass diese sich letztlich am Magnetfeld der Erde orientieren.
Dass sie das können, weiß ja man in der Tat. Warum sie das können, weiß man definitiv wohl immer noch nicht. Die von Warnke zitierten Artikel und der von Ritz sind Beiträge dazu.
Alles sehr interessant, wirklich verstanden habe ich es wie gesagt nicht. Aber was wir definitv so wenig wie zuvor haben ist: Ein Wirkmodell für HF-Felder auf die in unserem Organismus enthaltenen NO-Radikale, der unserer Gesundheit abträglich sein kann.

Lesen wir also weiter bei Warnke:
Z.B. bewirkt das Magnetfeld der Erde beim hier im Fokus stehenden NO messbare Linienaufspaltungen (Zeemann-Effekt).

Wo kann man das nachlesen, und wenn es so ist, was bedeutet das dann?
Da die Energie nicht das entscheidende Kriterium des Effekts ist,
Sondern was??
sind niedrigere Magnetfeld-Induktionen (schwächer als das der Erde also ?) ebenfalls wirksam. (gemeint ist: in Bezug auf den Zeeman-Effekt, vermute ich)
Das mag sein, wird hier allerdings ohne wirkliche Erklärung nur behauptet. Und. Was bedeutet dann für die Wirkung von HF auf den Menschen?

Was also wichtiges für unsere Frage (Überschrift der Arbeit!) haben wir inzwischen erfahren?
Externe MF können die Rekombination von Spin-korrelierten Radikal-Paaren beeinflussen und auf diese Weise die Halbwertzeit der Freien Radikale verlängern
So ähnlich steht es auch bei Ritz.

In diesen beiden Konzepten - energetisch nicht abhängig und energetisch abhängig - spielt die Elektronen-Leitung in Redox-Systemen eine wichtige Rolle (Bittl und Schulten 1986).

Ich habe noch nicht genau verstanden, von welchen beiden Konzepten konkret hier die Rede war, aber sage mal: Aha.

Warnke bringt im folgenden
Einige neuere Weg-weisende Beispiele aus der wissenschaftlichen Literatur zum Zusammenhang von Magnetfeldern und Freien Radikalen.

Zu der Beeinflussung von Freien Radikalen durch magnetische ELF-Wechselfelder und elektromagnetische HF-Felder gibt es inzwischen reichhaltig wissenschaftliche Literatur. (Grissom 1995, Walleczek 1994, 1995, Scaiano et al. 1994, 1995).
Obacht: Hier ist jetzt plötzlich was das Magnetfeld angeht, von WECHSELfeldern die Rede, und sogar von HF-Feldern. In der im folgenden zitierten Literatur verlassen wir (magnetisch) in der Tat das Gebiet Gleichfeld in Richtung ELF-Wechselfeld, das ja auch schon eingangs vom Autor reichlich zitiert wurde. Also es geht los:

Hier eine weitere neuere Auswahl.
Folgt zunächst Literatur zum Thema Magnetfelder (diesmal meist ELF-Wechselfelder) von
In schwachen Magnetfeldern (um 1 mT) steigt die Konzentration Freier Radikale.
bis...
Ein Wissenschaftlerteam der University of Ottawa konnte darstellen, wie durch Magnetfelder die Lebensdauer Freier Radikale verlängert wird (SCAIANO et al. 1994).
Die Autoren schreiben es etwas vorsichtiger: Ein Wirkmodell für Effekte magnetischer Felder in biologischen Systemen wird vorgeschlagen.
Ebenfalls von Scaiano, und auch im Zitatenanhang bei Warnke eine Arbeit, in der es heißt:
In general, combined AC/DC fields will lead to increased radical concentrations and oscillating free radical concentrations[…]Further, the effects can change dramatically depending upon the absolute and relative values of the AC and DC components, thus providing a possible explanation for MF windows for certain effects reported experimentally. Effects on the average radical concentration are probably relevant only for fields higher than about 0.1 gauss. (wer´s nicht weiß: das sind 10 Mikrotesla)
Generell also „nur“ über Magnet- und nicht über HF-Felder. Bemerkenswert ist, dass dabei mehrfach Magnetfelder nahe oder größer dem geltenden ICNIRP-Grenzwert, vom Autor als „schwache Magnetfelder“ bezeichnet werden. Teils ist sogar von Feldern mit Flussdichten im zweistelligen Milliteslabereich die Rede, sodass man -bei aller generellen Entfernung dieses Themas von der Frage nach HF-Wirkungen- fragen darf, was die Zitate hier sollen. Für Einsteiger, die bis hierher mitgelesen haben: Grenzwert für das Magnetfeld bei 50 Hz: 100 Mikrotesla.

Nach dem Lesen des nun folgenden Abschnitts war ich um 5 Euro ärmer und eine Erfahrung reicher:
Denn es folgt der bereits früher von Warnke geäußerte Satz, (diesmal auch mit Quellenangabe):
Bereits in früheren Jahren vertrat Silny die Ansicht, dass Freie Radikale in ihrer Lebensdauer verlängert werden, wenn die Dauer einer Halbwelle einer elektromagnetischen Schwingung mit der Halbwertszeit des Freien Radikals übereinstimmt
Schon vor einiger Zeit habe ich hier im Forum die Ansicht vertreten, dass diese interessante Aussage m.E. einen inneren Widerspruch enthält. Halbwellendauern, also eins durch 2f lassen sich leicht berechnen. Ich würde aber fragen, was der Autor uns denn konkretes über die Halbwertzeit von freien Radikalen mitzuteilen hat.
Und zuallererst möchte ich fragen, an welcher Stelle denn der Herr Silny in seinem Artikel auf freie oder sonstwelche Radikale eingeht? Denn ich habe mir besagten Artikel -ein Beitrag in der Zeitschrift „Versicherungsmedizin“ (Heft 5 1991, Seite 142)- einmal besorgt. Dafür habe ich meine Kreditkarte mit knapp 5 Euro für den Kauf dieses Artikels in elektronischer Form belastet. Nun bin ich doch ein bisschen enttäuscht, dafür nur das „übliche“ zu bekommen. Ich darf mal für 30 Cent zitieren:

Zusammenfassung:
Verschiedene Arten elektromagnetischer Felder werden in bezug auf eine eventuelle Wirkung auf den menschlichen Organismus betrachtet. Dabei werden nur wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde gelegt. Nach heutigem Kenntnisstand können nur starke niederfrequente magnetische Felder und starke hochfrequente elektromagnetische Felder bei einer längeren Expositionsdauer für den Menschen lebensbedrohlich sein. Die Ursachen für diese Gefährdung sind einerseits das Auftreten von Herzkammerflimmern und andererseits schwere Verbrennungen des Körpers. Derart starke Felder kommen aber nur in wenigen speziellen technischen Bereichen vor, die vom dortigen Fachpersonal gemieden werden können.

Zitat Ende.

Jeden Tag steht ein Dummer auf. Heute war ich es. Aber noch dümmer ist der, der alles glaubt. Damit tröste ich mich.
Meine Skepsis bezüglich der Richtigkeit der von Warnke zitierten quantenmechanischen und sonstigen zitierten Literatur, soweit ich sie nicht selbst habe, hat sich jedenfalls verstärkt.
Aber lesen wir weiter:

Denn nun kommt wieder die HF, und wir warten immer noch gespannt auf das Neue, was uns der Autor hinsichtlich des physikalisch plausiblen Wirkmechanismus der HF zu berichten hat.

Lai und Singh konnten experimentell zeigen, dass hochfrequente elektromagnetische Felder mit Leistungsflussdichten, wie beim Mobilfunk in der Lage sind, DNA zu schädigen. Durch Melatonin war diese Zerstörung aufzuhalten. Dies weist wiederum auf die elektromagnetische Beeinflussung Freier Radikale hin, denn bekanntlich ist Melatonin ein potenter Fänger freier Radikale (Lai & Singh 1997).
Nun, das wussten wir bereits, und auch der Autor erwähnt es etliche Seiten vorher.

Außerdem fand Lai neurologische Dysfunktionen im Einfluss der Strahlung durch schnellen Untergang von Nervenzellen, da die DNA der Neuronzelle eine sehr geringe Reparaturmöglichkeit besitzt und auch – außer Gliazellen – geringe Tumorentwicklung zeigt (Lai 1998).
Lai 1998 findet sich nicht im Zitatenanhang.


Eine Studie des Department of Environmental and Radiological Health Sciences, USA fand, dass der Melatoninspiegel sich bei Handytelefonierern bei Gesprächlängen größer 25 Minuten deutlich absenkt (Burch et al. 2002).
Auch hier die Frage: Was hat das Neues beizutragen zum Thema „Dr. Warnkes physikalisch möglicher Wirkmechanismus, den sich die offiziellen Experten nicht vorstellen können“?
Aber nur mal als Beispiel schnell hingeschaut aufs abstract:
2 Gruppen männlicher Arbeiter der Elektroindustrie (n1=149, n2=77) gaben über 3 aufeinanderfolgende Tage Urin ab und notierten die Zeitdauer ihres Handygebrauchs. Diejenigen, die täglich > 25 min telefonierten hatten im Urin geringere Konzentrationen eines Melatoninmarkers. Der Effekt trat in Gruppe 2, nicht aber in Gruppe 1 auf. Immer nur die kurzen abstracts lesen, mag der Vorwurf lauten. Was aber Kurzes bekommt der Leser von Dr. Warnkes Text zu dieser Studie zu lesen? Genau, den einen Satz oben.
Vielleicht könnte man noch erwähnen, dass die Beeinflussung des Melatoninspiegels durch HF zu den sehr unsicheren Hypothesen zählt.


Eine Studie des Department of Human Genetics and Molecular Medicine, Israel fand nichtthermale gentoxische Effekte im Einfluss der Strahlung des Mobilfunks (Mashevich et al. 2003).
Sehr kurze Zusammenfassung. Ich ergänze ebenfalls kurz: “Lymphocytes were irradiated at different average absorption rates (SAR) in the range of 1.6-8.8 W/kg for 72 hr[…]”

Im Einfluss der Hochfrequenzstrahlung wurde eine verminderte Superoxiddismutase-Aktivität und in Folge eine Erhöhung des Malondialdehyd-Levels gefunden. In der Medizin ist bekannt, dass ein erhöhter Malondialdehyd-Level ein Risikofaktor für Herzinfarkt ist. (Stopczyk et al. 2002) Ein Artikel in polnisch übrigens.
O.k. das Ergebnis dieser Studie, sollte uns, wie das manch anderer Studie auch, zu denken geben. Aber wir sind dem Thema der Arbeit, „Dr. Warnkes physikalisch möglicher Wirkmechanismus, den sich die offiziellen Experten nicht vorstellen können“ (darum ging es doch, oder?) immer noch nicht näher gekommen.

Die wissenschaftliche einwandfreie (die anderen zitierten Studien sind es nicht?)
Studie von Salford et al. 2003 stellt fest und bestätigt damit die Arbeiten von Liburdy (1993, 1994), dass die Bluthirnschranke im Einfluss von elektromagnetischer Hochfrequenzstrahlung durchlässig wird bei Leistungsflussdichten, wie sie beim Mobilfunk auftreten. Die Folge sind geschädigte Neurone.
Die von Warnke hier zitierten Liburdy-Arbeiten sagen nichts zur Blut-Hirn-Schranke. Es gibt aber eine von Liburdy zu diesem Thema, aus dem Jahre 1992. Die wird nicht von Warnke zitiert. Ihr Titel:
Permeability of the blood-brain barrier of the rat is not significantly altered by NMR exposure.

Nach diesem kleinen Ausflug zur Blut-Hirn-Schranke kommen wir nun aber wirklich zur Sache selbst!

Energetische Beeinflussung – Paramagnetische Resonanz

Freie Radikale sind paramagnetisch und durch Magnetfelder und elektromagnetische Schwingungen in Form der paramagnetischen Resonanz energetisch beeinflussbar.
Die paramagnetische Suszeptibilität des NO-Moleküls ist deshalb hoch sensibel für kleinere
Energie-Einflüsse. Das Molekül zeigt bereits bei Zimmertemperatur eine deutliche Temperaturabhängigkeit.
Was daraus folgen soll, erklärt Warnke aber nicht, oder ich verstehe es nicht.
Der paramagnetische Zustand kann mit Mikrowellen wechselwirken (paramagnetische Resonanz). So ist es, s.o.
Die Energie dieser Resonanzschwingung entlädt sich über die Elektronenhülle des Atoms auf die benachbarten Atome, es kann nun zu einem Gleichtakt der Schwingungen kommen (Kohärenz) und dadurch eine longitudinale Schallwelle entstehen mit entsprechender Druckkomponente. Die Frequenz dieser Schallwelle hat weder die Frequenz der Resonanzschwingung noch die der Mikrowelle.
Da weiß Warnke schon wieder mehr als ich, peinlich für mich Physiker, aber damit kann ich leben. Und frage diesmal auch nicht, wass den DARAUS folgen soll.

Was ich aber noch weiß: Auf dem beschriebenen Effekt beruht etwa das Elektronen-Spin-Resonanz genannte Nachweisverfahren, mit dem man z.B. Radikale, die durch (verbotene) Lebensmittelbetrahlung entstanden sind, nachweisen kann. Erforderlich ist ein starkes magnetisches Gleichfeld, das bei Einstrahlung von Mikrowellen konstanter Frequenz variiert wird, bei einer bestimmten Flussdichte hat die Mikrowellenabsorption ein Maximum.

Soweit sogut, was hat das nun alles mit dem Alltag der Moleküle in unserem Körper zu tun? Wo etwa kommen die starken Millitesla-Magnetfelder her? Und wie haben wir es mit den Mikrowellen?

Worauf Warnke doch ganz offenbar hinaus will, ist dass es einen Mechnismus der Wechselwirkung des alltäglich auftretenden Gemisches „Magnetfeld plus HF“ auf den Chemismus unserer Zellen gibt.

Was also ist der Input?
Was wir haben ist ein statisches Erdmagnetfeld von so etwa 40 Mikrotesla. Das natürlich nicht in allen Raumrichtungen und auch nicht völlig homogen. Bewegen wir uns in diesem Feld, so ergibt das ein Delta B zeitlich und rämlich und zwar umsomehr, je schneller wir gehen. Das war schon immer so. Was ist neu? Dieses auf uns wirkende Magnetfeld wird neuerdings, sagen wir seit 100 Jahren moduliert mit 50 Hertz um sagen wir plusminus 0,5 Prozent. Mit großem Streubereich freilich, aber 0,2 µT sind ein guter und vorsichtiger Anhaltswert. Und was ist noch neuer: Die hochfrequenten Felder, denen wir ausgesetzt sind, werden vielfältiger. Starke technische HF-Felder in der Umwelt gibt es auch schon seit ca. 80 Jahren, und solange gibt es schon stark exponierte Personengruppen. Es kommen aber gerade in jüngster Zeit neue Frequenzbereiche hinzugekommen, und -da müssen wir uns nichts vormachen- zu den schon lange bestehenden Gruppen relativ stark Exponierter kommt eine große Gruppe relativ schwach Exponierter hinzu, sie umfasst uns praktisch alle. Der mittlere Wert an „Dosis=SAR mal Zeit“ ist deutlich gestiegen. Deutlich deswegen, weil er vor der Einführung der modernen Drahtloskommunikation für viele praktisch Null war.
Das ist der Input.

Was soll der Wirkmechanismus sein?

Physikalische NO-Eigenschaften werden durch die Frequenzen des Mobil- und Kommunikationsfunks resonant beeinflusst.

Welce physikalischen Eigenschaften sind konkret gemeint? Und welche biologischen Eigenschaften werden dann davon beeinflusst?

Seit den 80er Jahren ist die überragende Rolle von NO für die vitalen Funktionen unseres Körpers bekannt.
1998 gab es den Nobelpreis dafür, der Autor erwähnte es eingangs.

Die magnetischen Übergänge des NO-Moleküls werden seit den 70er Jahren spektroskopisch und theoretisch untersucht. Z.B. Hall et al. (1966), Neumann (1970), Meerts (1972)
Und jetzt geht´s hoch hinauf:

Entscheidend für physikalischen Eigenschaften des NO-Moleküls sind der Spin-Orbit und seine Rotation. Der Spin als innerer Drehimpuls ist eine Größe, die völlig analog zur inneren Energie eines Teilchens oder eines Moleküls ist. Die Spinstellung im Raum bestimmt die Wellenfunktion und die Bindungskoordinaten von Kraft, Zeit, Information.

Könnte es daran scheitern, dass ich mit „Bindungskoordinaten von Kraft, Zeit und Information“ nichts anfangen kann? Sollte ich hier besser aufhören? Ich tu´s nicht, denn es wird noch richtig spannend.

Zu den verschiedenen Spinzuständen gibt es resonante Hochfrequenz-Übergänge mit Frequenzen im Mobilfunk- und Kommunikationsfunk-Bereich.

Nach meinem bescheidenen Verständnis: Wirkt –bei Vorliegen weiterer Randbedingungen- ein HF-Feld geeigneter Frequenz auf NO-Moleküle ein, so werden diese durch Energie aus diesem Feld angeregt. Dass geeignete Frequenzen im „Mobilfunk und (sic!) Kommunikationsfunkbereich“ liegen, wird vom Autor hier zunächst postuliert. Die weiteren vom Autor bislang angesprochenen Randbedingungen, wie Temperatur und Magnetfeld können trotz ihrer Variabilität daran nichts ändern.

Das hier diskutierte Modell sagt:
Durch das Pumpen mit Mikrowellen können höherenergetische Molekül-Emissionen ausgelöst werden, die bis in den optischen Bereich mit mehreren eV Quantenenergien reichen.
Das heißt durch Einstrahlung von quantenenergetisch relativ niedrigen MHz/GHz-Frequenzen werden höherenergetische Molekülabstrahlungen bis in den optischen Bereich möglich.

Also ein laserähnlicher Prozess, angeregt durch Mikrowellen!
Und das Ergebnis ist kohärente Strahlung bis in den optischen Bereich.
Am Ende sind das gar Popps Biophotonen?!

Dass die Strahlung wie bei diesen ultraschwach sein muss, zeigt eine einfache Überlegung:
Eingestrahlt werde bei 1,8 GHz mit einer Flussdichte von 0,1 Milliwatt pro Quadratmeter.
Das sind im -hier eher ungebräuchlichen- Teilchenbild etwa 8,3 mal 10 hoch 19 „UMTS-Photonen“ pro Quadratmeter und Sekunde. Im Bereich des grünen Lichtes würde dieser Energiefluss etwa 2,8 mal 10 hoch 14 Photonen pro Quadratmeter und Sekunde entsprechen.
Nach Informationen von www.biophotonen-online.de werden von lebenden Organismen Biophotonen im Bereich des sichtbaren Lichts in einer Flussdichte von ca. 10 hoch 4 bis 10 hoch 6 pro Sekunde und Quadratmeter Oberfläche emittiert. Also so etwa 8 bis 10 Größenordungen weniger. Nun gut, die Umwandlung von HF in Biophotonen geschieht ganz sicher nicht zu 100 %. Das muss schon deswegen so sein, weil wir ja wissen, dass in den Organismus eingestrahlte HF ganz überwiegend in Photonen der Wellenlängen über 700 nm (nämlich in Wärmestrahlung) umgewandelt wird. Aber da könnte ja was übrig bleiben für einen wirklich nichtthermischen Effekt.
Heureka ?
Aber kommen wir auf den Boden zurück. Wie kam ich eigentlich auf das Thema ?
Genau: Dr. Warnke sprach vom Pumpen mit Mikrowellen. Aber was liefert er uns bisher außer an Worten denn Fakten, die die Existenz eines solchen Prozesses plausibel machen könnten?

Nichts.

Stattdessen schreibt er weiter:

Dieser Vorgang
also die Umwandlung eingestrahlter Mikrowellen in Strahlung höherer Quantenenergie
kann Bindungseigenschaften des NO-Moleküls selbst, aber auch Bindungseigenschaften von Molekülen in der unmittelbaren Umgebung beeinflussen: so z.B. die Konformation und Konfiguration von Enzymen.

Schon möglich, aber warum sollte ich es annehmen, dass es diesen Vorgang gibt. Da hilft mir auch die nun folgende

Auswahl von Resonanzen technisch erzeugter Frequenzen
zu NO-Anregungen

nicht weiter.

Denn bis hierher hat der Autor den von ihm postulierten Prozess nicht wirklich erläutert.
Im übrigen ist nicht ganz klar, worauf die rechte Spalte der Frequenzliste denn beruht. Dass er dafür Literatur von Dr. Schorpp erhalten hat, erfahren wir. Aber welche?
Es verwirrt etwas, wenn neben den Trägerfrequenzen dann quasi gleichwertig als „Mobilfunk-Strahlung“ die durch das TDD-Verfahren erzeugten Pulsfrequenzen aufgeführt werden.
Wenn das schon in einen Topf geworfen wird, sollte man dann nicht auch die vielen weiteren Frequenzen auführen, die sich gemäß der Theorie von Herrn Fourier ebenfalls hinter einem Demodulator nachweisen lassen?

Wenngleich ich nach der Lektüre bis hierher immer noch nicht recht weiss, was ich denn nun verstanden haben sollte, ist für Dr. Warnke das Thema abgehandelt.
Denn er schlägt ein neues Kapitel auf

Umgekehrt zur Mikrowellen-induzierten Emission gibt es auch eine Mikrowellen-induzierte Absorption (MIA), identisch mit der Bezeichnung Phosphoreszenz-Mikrowellen-Doppelresonanz (PDMR), wobei das Molekül selbst höherenergetisch angeregt sein kann.

Ein weiteres spektroskopisches Verfahren aus der Physik, das ich leider nicht die Freude hatte, während meines Studiums näher kennen zu lernen.

Das NO-Molekül hat sowohl ein elektrisches als auch magnetisches Dipolmoment.
Das bedeutet, dass sowohl elektrische Felder als auch magnetische Felder eine Aufsplittung der Rotations-Spektren vornehmen. Allerdings sind die meisten Transitionen, die man beobachten kann, magnetische Dipol-Transitionen.

Aha.
Andererseits unterliegt das NO-Molekül beim Durchgang durch Zellmembranen elektrischen Feldstärken von 107V/m, was zweifellos den Stark-Effekt auslösen wird.

Ganz abgesehen von der Frage, was das denn für meine Gesundheit bedeuten würde:
Die hohen Feldstärken kommen durch die Dünnwandigkeit der Membranen zustande. Wieviel Nanometer groß ist ein NO-Molekül, wieviel Nanometer dick eine Zellmembran, wie inhomogen das Feld, wer hat schon einmal etwas über den Stark-Effekt an Zellmebranen publiziert?

Das NO-Molekül im Grundzustand (2Π-Status) zeigt einen starken Zeeman –Effekt und wird durch das Erd-Magnetfeld bereits gesplittet. Die Energiedifferenzen des Grundzustandes zeigen sich als Tripletts, die der Anregungszustände als breite Dupletts (14NO) oder Tripletts (15NO). (Meerts et al 1972, Meerts 1976). Auf den Grundzuständen bauen sich in Abhängigkeit von diversen Parametern, wie Licht
(wie kommt das denn in meinen Körper?)
zahlreiche Anregungszustände auf.
Unsicherheit besteht vor allem noch über die Frage, in welcher Ausgangslage die NO-Moleküle sich normaler Weise im Körper befinden, also mit welchen Rotations- und Quantenzahlen die Grundzustände von NO im Körper vorkommen.

Aha.

Stabilisierung von NO-Radikalen durch die Kombination Magnetfelder und elektromagnetische Schwingungen Licht-angeregte Zustände von NO bestehen normaler Weise nur kürzeste Zeit (Bereich Nanosekunden).
Nochmal meine Frage nach dem Licht.

In dieser kurzen Zeitdauer ihres Bestehens kann das Freie Radikal nicht allzu viele Zerstörungen anrichten.
Ist das so? Das klingt zur Abwechslung mal sehr einfach. Mir sogar zu einfach.

Wenn es aber Mechanismen gibt, die die Lebensdauer des Freien Radikals verlängern, kann es Probleme geben.
Ich hatte mir das immer so vorgestellt, dass egal wie lange das Radikal lebt, das „Problem“ dann dadurch auftritt, was genau am Ende seiner Lebensdauer passiert. (?)

Genau diese Mechanismen sind aufgrund von Experimenten bekannt (Murgu et al. 2001): Eine Kombination von elektrischen bzw. auch magnetischen Gleichfeldern und Mikrowellenfeldern stabilisieren die angeregten Zustände. Auch Radiofrequenzen sind geeignet.
Den Artikel von Murgu et al. kann man sogar im Web finden.
http://science.uwaterloo.ca/~jddmarti/jcp_long_micro.pdf
Da ist die Rede von einem „supersonically cooled“ beam aus NO, der da in dem Spektrometer untersucht wurde. Wenn ich doch nur wüsste, was das ist mit der Ultraschallkühlung eines Strahles aus Molekülen, und ob es das auch in meinem Körper gibt.
Langsam wird’s ja peinlich, aber ich verstehe mal wieder gar nichts davon. Dr. Warnke dafür sogar soviel, dass er das als Begündung für ein Modell gesundheitsschädlicher Wirkungen von HF bringt. Bleibt mir nur die Frage, ob er das auch schon mal mit Frau Murgu diskutiert hat. Von der Grundlagenforschung zur praxisrelevanten Anwendung gewissermaßen.


Das elektrische Feld muss dabei einen bestimmten kritischen Wert überschreiten. Diese Forderung ist leicht erfüllt, wenn NO sich in der Nähe von Membranen aufhält oder durch Membranen diffundiert. Zellmembranen enthalten außerordentlich starke Felder mit Feldstärken um 107V/m.
Siehe meine obige Frage nach der Topolgie des E-Feldes.
In dermaßen starken Feldern greift der physikalisch gut bekannte Stark-Effekt.
Die Mikrowellen- und Radiowellen-Frequenzen (MHz-GHz-Bereich) können dann resonant in breitem Band einwirken.
Wie hieß es viel weiter oben noch:
Keine Schwingungsabsorption“ – dennoch biochemische Effekte Wie auch immer, die Frequenzen können in breitem Band einwirken...

...und die Lebensdauer von Radikalmolekülen verlängern bzw. diese in höher angeregte Zustände versetzen-richtig? Und das ist dann gesundheitsschädlich weil.....???

Wenn das Mikrowellenfeld alleine stark genug ist, kann auf das Gleichfeld verzichtet werden.
Ach so? Wieso das denn?

Die Folge dieser
Welcher ?
Kombinationswirkung ist eine Autoionisation des NO-Moleküls.
Und das möglicherweise in Zusammenhang mit Verlängerung der Lebensdauer und Erzeugung angeregter Quantenzustände. Nicht auszudenken.
Bei der Autoionisation ist es aber ganz wichtig, ob konkret der Vorgang Ionisation-Autoionisation oder Anregung-Autoionisation gemeint ist.
Denn bei der Anregung-Autoionisation wird durch das einlaufende Elektron zunächst ein Innerschalenelektron angeregt, ohne dass sich der Ladungszustand des Targetions ändert. Der Zerfall dieses Zwischenzustands erfolgt durch einen Auger-Prozeß, der dann zu einer Einfachionisation führt. Ist die Anregungsenergie aber genügend groß, können auch in diesem Fall Auger-Kaskaden und damit Mehrfachionisation auftreten.
Da die Elektronenstoßanregungsquerschnitte von Ionen im Gegensatz zu Atomen an der Anregungsschwelle maximal sind, führt dies dort zu einem stufenförmigen Verlauf des Ionisationsquerschnitts. All das sind allerdings nichtresonante Prozesse.
Es können aber auch resonante Mechanismen zum Gesamtwirkungsquerschnitt beitragen. Dabei wird ein Elektron resonant vom Targetion eingefangen. Dieser um eins niedriger geladene, angeregte Zwischenzustand kann unter anderem durch Auto-Doppelionisation (READI) oder Doppel-Autoionisation (REDA), also entweder durch simultane oder sukzessive Emission zweier Elektronen, zerfallen, was dann zur Nettoeinfachionisation des Targetions führt.

Man kann daraus schließen, dass Moleküle in der Umgebung Bindungs-energetisch umformiert werden.
Wenn sich ein Ion bildet, so kann ein benachbartes Molekül seine Bindungsenergie ändern? Das ist mal ein Thema für den Chemiker.

Dies betrifft auch Proteine, die Enzyme bilden und deren veränderte Konfiguration und Konformation Funktionsausfall bedeuten.

Und damit sind wir dann nicht mehr weit von der Krankheit entfernt und der Kreis schließt sich. Jetzt wo ich alles durchgelesen habe, sind meine unterwegs immer wieder geäußerten Bedenken verflogen. Das muss unbedingt publiziert werden, da können wir nicht beim pdf im Internet stehen bleiben. Zeitschrift „Nitric Oxide“ etwa, oder die „Medical Hypotheses“. Einzig die vereinzelten Ungenauigkeiten bei den Literaturzitaten müssten doch entfernt werden, damit die Peers beim Stolpern darüber nicht das Eigentliche aus dem Blick verlieren.

Ich merke gerade, der Text ist etwas lang geworden. Darum können wir uns die
Diskussion
vielleicht ersparen. Obwohl sich auch darin noch einige interessante Gedanken finden.

M. Hahn





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